weit/winkel: Solidarität, Grundeinkommen, Flüchtlinge in der Schule
Wissensmagazin aus Münster, präsentiert von open.web.tv
Was ist Solidarität und wie kann unsere Gesellschaft solidarischer werden? Dieser Frage stellen sich die Reporter von "weit/winkel" aus Münster in dieser Woche. Dabei stellen sie uns das Konzept des "Bedingungslosen Grundeinkommens" vor. Dazu befragen sie Werner Rätz von der Nichtregierungsorganisation "attac" und Prof. Thomas Apolte von der "Westfälische Wilhelms-Universität" in Münster. Außerdem berichtet das Team über das Palinum-Gymnasium in Münster, an dem auch einige Flüchtlinge zur Schule gehen.
Infos: open.web.tv
Bürgerhaus Bennohaus
Medienwerkstatt MNSTR.medien in Münster
Im Bürgerhaus Bennohaus in Münster können Bürger lernen, wie man Fernsehen macht und eigene TV-Sendungen produziert. Dabei entstehen selbst produzierte Magazine zu Themen wie Lokales, Kultur, Umwelt, Sport, Medien und vieles mehr. Die Sendungen vom Bürgerhaus Bennohaus in Münster sind im TV-Programm von NRWision und in unserer Mediathek zu sehen.

Eine Paulinum-Schülerin betätigte sich als Gutmensch, aber hat sie jemals in der münsterschen Oxford-Kaserne geholfen? Das ist anzuzweifeln. Insofern ist dieser Bericht ein schlechter Versuch der Solidarität. Es ist eher Mitleid, was die Berichterstatterin produziert.
Als letztes kommt das BGE, also das Bedingungslose Grundeinkommen, dran. Dazu wird Werner Rätz befragt, der eigentlich nichts anderes tun will, als dauernd im Münsterland das BGE zu propagieren. Er redet es schön und verkennt die Konsequenzen. Geld ist keine Ware, wie es anhand des BGE dargestellt wird. Geld ist ein Tauschäquivalent von geleisteter Arbeit und zu erwerbender Ware, so zumindest die Theorie. Würde man das Geld einführen, wären Arbeit und Ware entkoppelt, wodurch der Geldwert verschwinden würde und immer größere Beträge an monatlichen BGE’s gezahlt werden müssten. Schließlich kriegt man das Geld bedingungslos, und Inflation wäre die logische Konsequenz. Ob dadurch die Welt besser ist, ist stark anzuzweifeln. So glaubt Rätz in seinem idealistischen Wahn, dass das Bewusstsein das Sein bestimmt. Schließlich ist der Mensch eigentlich ein guter. Jedoch funktioniert der Mensch nicht nach den Kriterien von Gut und Böse. Der Mensch ist hochgradig dysfunktional und nur bedingt interaktiv. Insofern führte das BGE nicht zu mehr Solidarität, sondern zu einer Entsolidarisierung. Schlimmstenfalls führte das BGE zu einer grundsätzlichen LMAA-Stimmung. Wichtige Jobs fielen weg, weil der Anreiz verloren ginge. Der tatsächlich schlechte Putzjob entfiele, weil den keiner mehr machen wollte. Der Job des Erntehelfers? Weg! Auch wenn diese niederen Jobs zusätzlich finanziell entgolten würden, wäre das kein Anreiz mehr.
Mir scheint es, als ob Weitwinkel ein Versuch kleinbürgerlicher Menschen mit Technikkenntnissen ist, die gern links tun, aber eigentlich nur Gutmenschen sind. Und das ist nur allzu verständlich und natürlich. Woher sollten sie auch Klassenbewusstsein haben? Durch ihre bürgerliche Herkunft? Wohl kaum!
Somit produziert Weitwinkel kein Wissen, obwohl es sich als Wissensmagazin bezeichnet. Vielmehr betreibt es Volksverdummung. Und deshalb eine philosophische Frage: Was ist ein vermeintliches Wissensmagazin, das Anti-Wissen produziert?