TALK - der Podcast: Depersonalisation - Wer bin ich?
Podcast von Louisa Willems aus Köln
Wenn man dem eigenen Spiegelbild nicht mehr trauen kann, weil man sein eigenes Gesicht nicht erkennt, dann spricht man von "Depersonalisation". Es handelt sich um einen psychischen Ausnahmezustand. Die Betroffenen wissen nicht mehr, was echt ist und was nicht. Die Personen fühlen sich fremd in ihrem eigenen Körper. Etwa ein bis drei Prozent der Menschen leiden unter Depersonalisation. Die Krankheit ist bislang noch weitestgehend unerforscht. In ihrem Podcast "TALK" spricht Moderatorin Louisa Willems mit Melissa. Sie leidet unter Depersonalisation und erzählt, wie sich die Krankheit bei ihr bemerkbar gemacht hat.
Schon nur, dass 1-3% der Bevölkerung „wenig“ wären ist einfach nicht wahr (wenn in einer vollen Kneipe mehr als eine Person dieselbe Krankheit hat, ist das so viel, dass normalerweise alle diese kennen; bloss ist hier das Problem, dass es einen heftigen Anteil nicht diagnostizierter Menschen gibt, was wieder dafür sorgt, dass es wenig bekannt ist. Die Forschung hängt auch krass hinterher).
Und die Person, die erzählt, sie wäre betroffen. Sie bringt auch schlechte Erinnerung und irrealität voll durcheinander. Das sind zwei verschiedene Dinge. Dass wer „gern wieder in die Klinik gehen würde“ ist eher unwahrscheinlich. Klinik ist immer scheisse. Un voll viel Arbeit. Auch wenn sie hilft. Sie ist definitiv kein Ponyhof.
Ich tue mich schwer, der Person zu glauben.
Und alldas „man muss..“ ist einfach nur toxisch. „Schlechte Freunde“ als Ursache ist übrigens mies.
„Geniessen, damit es weggeht“ ist übrigens einfach nicht möglich.
ich kann der Person nicht glauben.
Hört wirklich nicht auf ihn, sondern hört auf die Experten! Die DP/DR-Störung ist (siehe Leitlinien, Lehrbücher, wissenschaftliche Paper) sehr wohl HEILBAR, auch wenn dafür meist eine tiefgreifende psychotherapeutische Behandlung erforderlich ist!
Und noch eine Anmerkung zum Podcast: Menschen mit DP/DR können sehr wohl zwischen Traum und Realität unterscheiden! Und dass man sich nicht im Spiegel erkennt, ist nicht wörtlich, sondern metaphorisch zu verstehen! Man kommt sich selbst fremd vor, aber natürlich weiß jeder Mensch mit DP/DR ganz genau, dass die Person im Spiegel man selbst ist!
Wie du darauf kommst, dass die Depersonalisationsstörung HEILBAR ist, wird dabei wohl dein Geheimnis bleiben. Die seriösen Bücher und wissenschaftlichen Veröffentlichungen sprechen da eine andere Sprache und einen Beleg, dass eine "tiefgreifende Psychotherapie" eine Depersonalisationsstörung heilt, gibt es auch nicht - auch nicht in der katastrophalen Leitlinie.
Ist es unter diesem Hintergrund nicht höchst schädlich, zu verbreiten, dass die Depersonalisationsstörung heilbar ist? Möchtest du denn nicht, dass systematisch Forschung betrieben wird, um wirklich eine Heilung zu finden? Damit das passiert, muss aber ein öffentliches Bewusstsein entstehen, dass es wirklich ein Problem gibt. Glaubst du, die Störung wird ernst genommen werden, wenn selbst Betroffene verbreiten, dass die Störung heilbar ist?
Die Realitätsprüfung bleibt intakt !
Ein äußerst wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur Schizophrenie und die Behauptung es wäre nicht so ein Unding, da diese Fehldiagnose leider sehr oft getroffen wird.
Die darauf hin durchgeführten Therapien mit Neuroleptika (Antipsychotika) schädigend und symptomverschlimmernd.
Bitte stellen Sie das richtig!
Jedoch sind die Hintergründe und Verläufe sehr unterschiedlich. Akzeptanz alleine hat in der Tat Chronikern die jahrzehnte damit leben müssen nicht weitergebracht .Aber es gibt die Menschen die die Krankheit auch nach Jahrzehnten überwinden konnten. Mehr Öffentlichkeit ist wünschenswert, doch ein Einzelbericht, kann leider die bannbreite der Krankheit nicht darstellen, sie schlimmstenfalls verfälschen oder gar verzerren.
Gefallen an den Beitrag hat mir dass sehr klar rüber kommt wie schwer es ist verstanden zu werden
und Unterstützung zu bekommen wie groß das Leiden daran und die Verunsicherung ist.
es gibt ein deutschsprachiges Forum für den Austausch untereinander und auch einer Zusammenstellung von Fachartikeln und Studien. Hier habe ich Infos gefunden die ich bei Ärzten und Theras leider nicht bekam.
https://dp.yourweb.de/dpforum/forum/
Abgesehen davon gibt es laut einigen Studien sehr wohl Medikamente, die gegen eine Depersonalisationsstörung helfen können. Am besten untersucht wurden dabei Lamotrigin und Naltrexon. Auch für transkranielle Magnetstimulation gibt es Belege aus klinischen Studien. Im Gegensatz dazu gibt es so gut wie keine Belege dafür, dass "Gespräche", also Psychotherapie, gegen eine Depersonalisationsstörung hilft.
Hier wird leider die Propaganda von Leuten wie Sebastian Ehmke aka "ZwangsNeurotiker" wiederholt, laut der die Depersonalisationsstörung schon jetzt heilbar wäre, wenn man sich an seine Ratschläge hält. Dadurch wird die Störung gegenüber der Öffentlichkeit massiv verharmlost und die Betroffenen werden von den echten Therapien abgehalten. Das ist Ehmkes Geschäftsmodell: Er kassiert auf Youtube Geld für Werbung und auf Patreon für Gespräche mit Betroffenen, obwohl er keinerlei psychotherapeutische Ausbildung durchlaufen hat. In seiner Facebook-Gruppe zur Depersonalisationsstörung wird Kritik oder auch nur "jammern" oder eine "schlechte Laune" zu verbreiten mit einem sofortigen Rauswurf geahndet, was schon zeigt, was für einen Charakter Ehmke hat. Er nutzt das Leid der Betroffenen schamlos aus und beutet sie aus.
Die Medien sollten die höchst problematische Situation bei der Depersonalisationsstörung realitätskonform darstellen und sich nicht zu den Erfüllungsgehilfen jener machen, die das Leid der Betroffenen ausnutzen.
Ich bin so ein chronischer Fall und kämpfe jeden Tag...keine Hilfe in Sicht.