Sowohl in Audio- als auch in Videoproduktionen bieten Vox Pops eine einfache Möglichkeit, Meinungen in der Bevölkerung abzubilden. Wir stellen in diesem Artikel vor, wie die Beitragsform funktioniert - und was du in der Umsetzung beachten musst.
"Vox Pop" ist die Abkürzung für "Vox Populi". Der lateinische Begriff heißt auf Deutsch so viel wie "Stimme des Volkes". Vox Pops sind eine journalistische Beitragsform, bei der mehreren Personen immer die gleiche Frage gestellt wird. Die Antworten der Umfrage werden dann zusammengeschnitten, um die Stimme der Gesellschaft darzustellen. Diese Art der Berichterstattung zielt darauf ab, die Ansichten und Meinungen der breiten Öffentlichkeit widerzuspiegeln - und nicht die von Expert*innen oder offiziellen Stellen.
Vox Pops sind in der journalistischen Berichterstattung ein gutes Mittel, um die Meinung der Gesellschaft stellvertretend darzustellen und so die Zuschauer*innen oder Zuhörer*innen besser abzuholen. Sie können als Einordnung zu einem nachrichtlichen Thema oder auch zur Untermauerung eines Meinungsbeitrags genutzt werden. Zudem sind Vox Pops spannende Elemente in TV-Shows und Online-Videos und werden gerne in der Unterhaltungsbranche eingesetzt. Auch in der Werbung oder im Marketing kommen Vox Pops häufig zum Einsatz, um die Wahrnehmung von Produkten zu testen. Für die Sozialforschung sind sie ferner hilfreich, um qualitative Daten über bestimmte soziale Gruppen zu erhalten.
Entscheidend ist eine gute Ausrüstung. Am besten eignen sich eine hochwertige Kamera und ein gutes Mikrofon. Hast du keine professionelle Kamera-Ausrüstung, kannst du Vox Pops auch mit deinem Smartphone aufnehmen. Achte jedoch darauf, dass die Umgebungsgeräusche nicht zu laut sind, damit der Ton verständlich bleibt. Bei zu lauten Umgebungsgeräuschen kannst du aber auch ein externes Mikrofon für dein Handy nutzen.
Die interviewten Personen sollten im Goldenen Schnitt zu sehen sein. Um Personen im Goldenen Schnitt zu positionieren, setzt man sie etwas seitlich und höher ins Bild, damit es harmonischer wirkt. Bestenfalls steht die/der Interviewende dicht neben der Kamera, während die interviewte Person diagonal gegenübersteht. Das heißt: Steht die/der Interviewende beispielsweise links neben der Kamera, muss die befragte Person rechts im Bild stehen. Wichtig ist ferner, dass die Fragen einheitlich gestellt werden.
Die Antworten auf die Fragen sollten die Frage zudem wiederholen, damit klar wird, dass die Antwort sich tatsächlich auf die Frage bezieht. Beispiel: "Welches Gemüse essen Sie besonders gerne?" - "Besonders gerne esse ich Rettich".
Beim Schnitt sollte ferner darauf geachtet werden, dass die Frage gut angetextet wird oder visuell sichtbar wird und die Antworten schnell aufeinander geschnitten werden, damit die Spannung erhalten bleibt. Für Umfragen gibt es unterschiedliche Längen. Während lange Umfragen manchmal sogar rund eine Minute lang sein dürfen, haben sie in Beiträgen eher eine Länge zwischen 15 und 30 Sekunden.
In unseren Tipps für Macher*innen findest du kurze Erklärvideos zu verschiedenen Themen rund um Journalismus, Medienrecht und Produktion.