Raumakustik - Besserer Klang für Audio-Aufnahmen

Mit diesen einfachen Tipps verbesserst du die Raumakustik.

Raumakustik verbessern

Hall, Echo, Störgeräusche: Eine schlechte Raumakustik kann die Klangqualität deiner Audio-Produktion beeinträchtigen. Doch das muss nicht sein - in vielen Fällen lässt sich mit wenigen kleinen Tipps schon einiges an der Raumakustik verbessern. Die Raumakustik beschreibt, wie sich Schallwellen in einem geschlossenen Raum ausbreiten - und dabei auf Gegenstände wie Möbel und Tapeten treffen. In diesem Artikel liest du, wie du die Raumakustik optimieren und für einen besseren Klang in deinen Sendungen und Beiträgen sorgen kannst.

Aufpassen: Schalldämpfung vs. Schalldämmung

Für die Akustik sind zwei Dinge besonders wichtig: Schalldämpfung und Schalldämmung. Die Schalldämmung soll verhindern, dass Lärm den Raum verlässt. Das ist zum Beispiel von Nutzen, wenn du ein lautes Instrument wie ein Schlagzeug spielen willst. Die Schalldämpfung hingegen soll den Nachhall bei einer Aufnahme reduzieren und die Raumakustik verbessern. Daher beschäftigen wir uns hier mit dem Begriff der Schalldämpfung.

Worauf sollte ich achten?

Die Raumakustik hängt von vielen Faktoren ab, die man zum Teil gar nicht selbst beeinflussen kann. Allerdings kannst du schon mit kleinen Mitteln erhebliche Verbesserungen erreichen. Drei Faktoren kannst du bei der Einrichtung deines Aufnahmeorts beachten:

1. Die richtige Raumgröße: je kleiner, desto besser

Große Räume eignen sich weniger zum Aufnehmen, da sich der Schall viel weiter ausbreiten kann. Dadurch entsteht mehr Hall. Versuche daher, deine Beiträge in kleineren Räumen aufzunehmen - zum Beispiel in Einzelbüros. Natürlich ist nicht jeder Raum gleich. Theatersäle sind zwar große Räume, besitzen aber dennoch eine viel bessere Raumakustik als leere Kirchen. Auch kann es helfen, dich unter deinen Schreibtisch zu setzen und diesen mit einer Decke zu bedecken, die dir einen kleinen Raum in deinem Raum schafft.

2. Leere Wände produzieren mehr Hall

Diesen Tipp kennst du wahrscheinlich schon aus dem Alltag. Wenn du in einem leeren Raum sprichst, klingt dieser meist sehr dumpf und hallend. Durch ein paar Möbel ändert sich daher schon die ganze Raumakustik. Diesen einfachen Hinweis kannst du auch bei deiner Aufnahme anwenden. Versuche daher, so wenig leere Wände wie möglich in deinem Aufnahmeraum zu haben. Die natürlichsten "Schallschlucker" sind dabei Möbelstücke wie Bücherregale. Du kannst aber auch auf andere Art und Weise nachhelfen. Hänge einfach Stoffbahnen oder Decken an die Wand. Dadurch vermindert sich der Hall schon enorm.

3. Tipp für Fortgeschrittene: Baue dir einen Absorber

Ein Absorber ist die fortgeschrittene Variante unseres zweiten Tipps. Er nimmt den Schall auf, der in der Aufnahme produziert wird. Absorber kannst du schon fertig im Baumarkt oder im Fachhandel kaufen. Preisgünstigere Varianten sind aber fast genauso gut. Eine beliebte Möglichkeit sind Schaumstoffmatten, die du preiswert erwerben kannst. Diese sehen zwar nicht so ästhetisch aus wie Absorber mit Holzrahmen, sind aber ein erster Schritt. Die Matten lassen sich auch zum Beispiel an Türen anbringen und sorgen für eine große Verbesserung der Raumakustik.

Wichtig: Raumakustik ist nur ein Bestandteil einer guten Aufnahme

Natürlich verbessert ein gut gedämpfter Aufnahmeort die Klangqualität schon enorm. Allerdings sind auch andere Faktoren wichtig, wenn du einen technisch möglichst hochwertigen Beitrag produzieren möchtest. Dazu gehören sowohl das Equipment (z. B. Mikrofone und Interfaces) als auch eine sorgfältige Postproduktion, also die Nachbearbeitung nach der Aufnahme.

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Wenn du weitere Wissensartikel zu den Themen Akustik und Tonqualität lesen möchtest oder individuelle Tipps brauchst, dann schreibe uns gerne eine Mail an redaktion@nrwision.de. Hier erfährst du zum Beispiel, wie du die Lautheit in deinem Beitrag pegelst.

Autor:
Léo Solleder
Redakteur | NRWision

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