Die heute 80-jährige Warendorferin Liesel Binzer gehört zu jenen Kindern, die die Massenvernichtung europäischer Juden überlebten. Gemeinsam mit ihrer Familie wurde sie ins Lager Theresienstadt gebracht. Ihr Name war schon auf einer Transportliste nach Auschwitz, jedoch wurde sie nie dort hingebracht. Damit ist Binzer eine der wenigen Lager-Überlebenden: Nur ein Prozent der ursprünglich 15.000 nach Theresienstadt deportierten Kinder entkamen dem Tod. Ohne Kontakt zu ihren Eltern wuchs Liesel Binzer in einem Kinderheim in Theresienstadt auf. Sie lernte heimlich Lesen, Schreiben und Rechnen, während ihre Mutter in der Stätte nebenan für die Waffenproduktion der Nazis arbeitete. Mit Historiker Matthias M. Ester spricht die Zeitzeugin über ihre Erlebnisse. Das Gespräch findet im Mariengymnasium in Warendorf statt. Dort machte Liesel Binzer nach der Rückkehr aus dem KZ Theresienstadt ihr Abitur.