Video-Einstellungen im Überblick: Auflösung, Bildrate, Bitrate

Die wichtigsten Settings und Parameter für deine Film- und Videoproduktion im TV-Programm von NRWision

Welche Video-Einstellungen sollten Film- und Fernsehmacher*innen kennen?

Wer ein Video produziert, einen Film dreht oder einen TV-Beitrag erstellt, muss vorab ein paar wichtige Entscheidungen treffen: Welche technischen Parameter sollte das Video haben? Welche Settings sind schon bei der Aufnahme mit der Kamera zu beachten? Welche Eckdaten gelten bei der Veröffentlichung im Internet oder der Ausstrahlung im Fernsehen?

Auf dieser Seite erklären wir dir die wichtigsten Einstellungen für deine Videoproduktion. Du erfährst, was Parameter wie Auflösung, Bildrate und Bitrate bedeuten. Außerdem empfehlen wir dir Settings, damit wir deine Filme und Videos bei NRWision in bestmöglicher Qualität veröffentlichen und senden können.

Auflösung

Was ist die Video-Auflösung?

Jedes Bild in einem digitalen Video setzt sich aus vielen einzelnen Bildpunkten zusammen, auch Pixel genannt. Die Auflösung eines Videos gibt die Menge dieser Pixel auf einem Bild an. Je mehr Pixel man für eine Aufnahme zur Verfügung hat, desto detailreicher und feinteiliger wird das Bild dargestellt. Auf diesen Fotos siehst du den Unterschied der Auflösung sehr deutlich. Klicke die Bilder an, um sie zu vergrößern.

 

Typische Auflösungen für Videos

Angegeben wird der Wert der Auflösung meist als Verhältnis von Pixeln in der Breite zu Pixeln in der Höhe. Die folgenden Einstellungen und Bezeichnungen findest du an Kameras und in Schnittprogrammen am häufigsten, wenn es um die Video-Auflösung geht. Je höher die Werte, desto besser die Bildqualität. Bei höherer Auflösung braucht ein Video aber auch mehr Speicherplatz.

4K-DCI (C4K) - 2160p 4096 x 2160
Ultra HD (UHD) - 2160p 3840 x 2160
Full HD (HD) - 1080p 1920 x 1080
HD ready - 720p 1280 x 720
SD - 576i 720 x 576

 

Welche Auflösung sollten Video-Produzierende und Filmemacher*innen wählen?

Du solltest dir schon vor der Aufnahme des Videos Gedanken über die passende Auflösung machen. Entscheidend ist, wo und wie das Video verwendet und veröffentlicht werden soll. Natürlich kommt es auch darauf an, welche technischen Voraussetzungen du für die Videoproduktion hast.

Bei der Entscheidung für die richtige Auflösung helfen dir vielleicht die folgenden Leitfragen:
 

  1. In welchen Auflösungen kann deine Kamera überhaupt Aufnahmen machen?

  2. Passen die Settings der Kamera zu den möglichen Einstellungen im Videoschnittprogramm?

  3. Schaffen es dein Computer und dein Schnittsystem, Videos in dieser Auflösung flüssig und ruckelfrei abzuspielen?

  4. Wo und wie soll das Video später abgespielt und veröffentlicht werden? Gibt es dort Vorgaben zur Auflösung, die du beachten solltest?
     

Welche Auflösungen eignen sich für die Veröffentlichung bei NRWision?

Unser Technik-Team kann grundsätzlich mit Videodateien in nahezu jeder Auflösung umgehen. Für die Veröffentlichung in unserer Mediathek und die landesweite Fernsehausstrahlung empfehlen wir dir, dein Video in einer der folgenden Auflösungen einzureichen:

3840 x 2160 (UHD) nur in der Mediathek möglich, wird im TV-Lernsender in FullHD ausgestrahlt
1920 x 1080 (FullHD) bestmögliche Auflösung für die TV-Ausstrahlung, unterstützt von fast allen modernen Fernsehern
1280 x 720 (HD) gute Auflösung mit kleinerer Dateigröße
720 x 576 (SD) frühere Standard-Auflösung, z. B. auf älteren Bildschirmen

Übrigens: In unserer Mediathek kannst du bei Bedarf wählen, in welcher verfügbaren Auflösung ein Video abgespielt werden soll. Auch hier gilt: Bei einer höheren Auflösung ist die Bildqualität besser. Dafür braucht der Stream mehr Rechen-Power auf deinem Computer und mehr Daten aus dem Internet.

Bildrate

Was ist die Bildrate?

Die Bildrate - oft auch Bildwiederholungsrate genannt - ist eine weitere wichtige Eigenschaft einer Videodatei. Die Bildrate gibt an, aus wie vielen einzelnen Bildern pro Sekunde ein Video besteht. Diese Bilder werden auch "frames" genannt. Bei wenigen Bildern pro Sekunde können Bewegungen in einem Video abgehakt wirken - wie bei einem Daumenkino oder früheren Zeichentrickfilmen. Bei mehr Bildern pro Sekunde kann ein Video beim Abspielen flüssiger wirken, so wie bei diesen beiden Animationen:

In Kameras und Schnittprogrammen wird die Bildrate meist in "frames per second" angegeben, kurz: "fps". Nach Möglichkeit sollten die Einstellung bei der Aufnahme und die Einstellung im Schnittprojekt übereinstimmen. Dann sollte die Videosequenz flüssig abgespielt werden, so wie du sie aufgenommen hast.

 

Ganze und halbe Bilder

Es gibt noch eine Besonderheit: Bei der früheren Fernsehtechnik hat man sogenannte Halbbilder verwendet, die auf alten Röhrenfernsehern schnell abwechselnd gezeigt wurden. Auch heute kommen Halbbilder beim Fernsehen zum Einsatz, damit Bewegungen flüssiger aussehen. Digitale Videos werden aber oft auch mit ganzen (vollen) Bildern produziert. Den Unterschied gibt man bei der Bildrate mit einem zusätzlichen Buchstaben an: "p" ("progressive") für volle Bilder, "i" ("interlaced") für halbe Bilder.

 

Welche Fernsehnormen gibt es?

Moderne Bildschirme können Videos in nahezu allen Bildraten flüssig abspielen. Für die TV-Ausstrahlung spielt die richtige Bildrate aber eine wichtige Rolle. Es gibt unterschiedliche Fernsehnormen - je nach Ländern und Regionen. Im europäischen Raum sind Bildraten wie 25fps oder 50fps der Standard. Im amerikanischen Raum sind andere Bildraten üblich, zum Beispiel 23,98fps (24fps), 29,98fps (30fps) oder 59,98fps (60fps).

 

Welche Bildrate solltest du für die Veröffentlichung bei NRWision nutzen?

Wie alle Fernsehsender in Europa müssen auch wir bei NRWision uns an die Vorgaben der EBU (European Broadcasting Union) halten. Wir wollen auch sicherstellen, dass deine Sendungen, Filme und Beiträge bei uns technisch einwandfrei veröffenlicht werden können - nicht nur im TV-Lernsender, sondern auch im Livestream und in der Mediathek. Wenn du ein Video für unser Programm einreichst, solltest du deshalb eine der folgenden Kombinationen aus Auflösung und Bildrate berücksichtigen:

 

Auflösung 

Bildrate 

Anmerkungen 

3840 x 2160 (UHD) 

25p 

gilt nur für die Mediathek, bei der TV-Ausstrahlung verringern wir die Auflösung auf FullHD (mit 25fps)

1920 x 1080 (HD)

25p / 50i

sowohl Halbbilder als auch Vollbilder möglich

1280 x 720 (HD ready)

50p

-

720 x 576 (SD bzw. DV PAL)

25i

-

Bei den Kombinationen in der Tabelle oben können wir dein Video ohne Anpassung der Bildrate veröffentlichen. Wenn die Bildrate von 25fps oder 50fps abweicht, kümmert sich unser Technik-Team darum, die Datei für die TV-Ausstrahlung umzuwandeln. Nur so können wir sicherstellen, dass Bewegungen wie Kamerafahrten und Schwenks im Fernsehen flüssig aussehen und nicht ruckeln. Achte also am besten schon bei der Video-Aufnahme auf die passende Bildrate.

Bitrate

Was ist die Bitrate?

Die Bitrate eines Videos gibt an, wie viele Daten pro Sekunde aufgezeichnet oder abgespielt werden. Deshalb wird sie meist in der Einheit Megabit pro Sekunde angegeben (Mbit/s). Solche Angaben kennst du vielleicht auch von deiner Internetverbindung. Je höher diese Datenrate ist, desto besser ist die Qualität des Videos. Ein Video mit hoher Bitrate belegt natürlich mehr Speicherplatz. Auch Video-Player und Schnittprogramme brauchen dafür mehr Rechenleistung.

 

Unterschiedliche Bitrate - je nach Videoformat und Codec

Entscheidend ist auch, welches Videoformat mit welchem Codec du wählst. Je nach Format und Codec wird ein Video nämlich komprimiert. Dann reicht fürs Abspielen in guter Bildqualität eine niedrigere Bitrate. Auf unserer Website findest du bereits einen Überblick über die bekanntesten Videoformate wie MP4 oder MOV, hinter denen oft Codecs wie h.264, HEVC (h.265) oder Apple ProRes stecken.

Die Bitrate kann zudem entweder konstant oder variabel sein. Sie passt sich dann an das jeweilige Video an: Bei ruhigeren Szenen reicht eine geringere Datenrate, bei schnellen Schnitten und Bewegungen im Bild ist die Datenrate dann höher. Du musst dann wiederum angeben, in welchem Bereich sich die Bitrate mindestens und höchstens bewegen soll.

Je nach Ausspielweg kann die durchschnittliche Bitrate also ganz unterschiedlich ausfallen:

  • Ein Film mit der Auflösung FullHD kann auf einer BluRay-Disc eine Bitrate von 40 Mbit/s haben.
  • YouTube empfiehlt für den Video-Upload eine Bitrate von bis zu 15 Mbit/s.
  • Die Streams der TV-Sender haben oft eine Bitrate von rund 5 Mbit/s.

In der Regel kannst du die gewünschte Bitrate bei der Videoproduktion selbst festlegen, z. B. mithilfe von Voreinstellungen oder auch manuell. Bei manchen Videoformaten ist sie fest vorgegeben und nicht veränderbar. Du musst aber nicht alle verfügbaren Formate und Codecs kennen. Je nach Plattform oder Anwendung solltest du aber wissen, welche Bitrate für die Veröffentlichung empfohlen wird. Schnittprogramme haben oft auch Voreinstellungen mit passenden Presets für den Video-Export.

Bitrate im Schnittprogramm festlegen

 

Was bedeutet das für NRWision?

Unser Technikteam kann grundsätzlich mit nahezu allen Videoformaten und Codecs gut umgehen. Für einen guten Kompromiss aus Bildqualität und Dateigröße empfehlen wir das Videoformat MP4 mit einem H.264 Codec und einer konstanten oder variablen Bitrate von ca. 20 - 40 Mbit/s. Wir kümmern uns dann darum, dass dein Video im TV-Lernsender bestmöglich ausgestrahlt werden kann.

Schon gewusst?

Du kannst deine selbst produzierten Filme und Videos bei NRWision zur landesweiten TV-Ausstrahlung einreichen. Wie wir deine Produktionen ins Fernsehen bringen, erfährst du auf unserer Mitmachen-Seite.

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