Mensch Kuba: Zwischen Stolz und Verbitterung
Dokumentation von Michael Preis aus Dortmund
Kuba - das Land der Träume. Nach der Revolution haben alle auf Freiheit und Wohlstand gehofft. Doch was ist daraus geworden? Filmemacher Michael Preis ist nach Kuba gereist und kommt zu folgendem Ergebnis: Die Revolution habe den Menschen zwar ein bescheidenes Auskommen gebracht, aber die einfachsten Alltagsbedürfnisse könnten trotzdem nie befriedigt werden. Bauern müssen beispielsweise immer noch mit einfachem Gerät bei der Feldarbeit auskommen. Der technische Fortschritt ist an Kuba vorübergegangen. Revolution - dieser Begriff stand einmal für Aufbau, Stolz und Hoffnung. Doch heute sei davon nichts mehr übrig geblieben: Verbitterung und Verfall würden Land und Leute prägen. Es gibt zu wenig Wohnungen, die Straßen sind kaputt. Auch die Versorgung ist ein alltägliches Problem. Doch die leeren Regale in den Geschäften würden niemanden mehr aufregen. Die Kubaner machen einfach weiter. Ihre letzte Hoffnung: Touristen. Trotz allem lieben sie ihr Land.
Ich bin gerade von einer 3 wöchigen Kuba-Wanderreise zurück und habe viele Eindrücke und Begegnungen "gesammelt". Kuba ist vielfältig und für Außenstehende schlecht zu fassen, auf jeden Fall nicht in einem schlichten Schwarz-Weiss-Denken. So empfinde ich den Artikel. So fehlt z.B. die Tatsache, dass es keine Kinderarbeit auf Kuba gibt und dass dass Bildungs- und Gesundheitssystem sehr gut ausgebildet ist.
Das Tabakbeispiel: Die "monoton arbeitenden Tabakdreherinnen" erhalten einen Grundlohn plus Leistungsprämien, es werden nicht ausschließlich Castro`s Reden vorgelesen, es gibt Pausenregelungen, etc. (Wie abwechslungsreich ist denn in Deutschland die Fließbandarbeit?)
Die Bilder sind hervorragend. Der Beitrag ist für mich in einem eher leidendem Pathos vorgetragen.Tut mir leid, dies ist mir zu einseitig.